02/07/2024 0 Kommentare
„Wenn ich nicht mehr bin“ Gedenken an den Brandenburger Musiker Stefan Georg Winkler
„Wenn ich nicht mehr bin“ Gedenken an den Brandenburger Musiker Stefan Georg Winkler
# Markgrafpieske

„Wenn ich nicht mehr bin“ Gedenken an den Brandenburger Musiker Stefan Georg Winkler
„Wenn ich nicht mehr bin“
Gedenken an den Brandenburger Musiker Stefan Georg Winkler
Stefan Georg Winkler bringt verschiedene kulturelle Einflüsse in seine Komposionen ein. Er gehört zu den herausfordernden Künstlern der Brandenburger zeitgenössischen Musik. In seiner Wahlheimat Fürstenwalde hat er mit Chorarbeiten, Gedichtvertonungen und Kammermusik auf sich aufmerksam gemacht. Im Gedenken an den im November 2023 verstorbenen Musiker wird am 5. Januar 2024 die Veranstaltung „Wenn ich nicht mehr bin“ in der evangelischen Kirche Markgrafpieske (Landkreis Oder-Spree) stattfinden.
Stefan Georg Winkler wird am 4. Januar 1931 in Duisburg in einer ungarisch-deutschen Ehe geboren und verbringt die ersten Jahre in Duisburg und München. Nach der Scheidung der Eltern nimmt die Familie den Jungen in Timișoara/Temeswar auf. Als deutscher Staatsbürger wächst er im Königreich und der späteren Volksrepublik Rumänien auf.
Von 1950 bis 1956 studiert Stefan Georg Winkler am Bukarester Konservatorium unter Rektor Mihail Jora. Der Max-Reger-Schüler zählt zu den großen rumänischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Der junge diplomierte Komponist Winkler arbeitet als Pianist, Korrepetitor und Musikredakteur etwa am Jüdischen Staatstheater in Bukarest oder der Musikspezialschule Timișoara/Temeswar. Erste Werke werden aufgeführt und finden Anerkennung.
1963 siedelt Stefan Georg Winkler mit seiner Frau in die DDR über. Bereits kurz nach Ankunft im damaligen Aufnahmeheim in Fürstenwalde engagiert sich er in der regionalen Musikszene und gründet 1965 den noch heute aktiven Gemischten Chor in Markgrafpieske. Unter seiner künstlerischen Leitung besteht der Chor mit aufwendigen Chorsätzen auch auf zahlreichen überregionalen Wettbewerben. Sein Schaffen umfasst zeitgenössische Musik wie Lieder, Chorwerke, eine Symphonie und Kammermusik für verschiedene Instrumente. Besonders in Brandenburg, Berlin und in Bayern finden sie ihr Publikum.
Gut 16 Jahre lang, von 1967 bis 1983, ist Stefan Georg Winkler als Korrepetitor der Kinder- und Jugendsportschule Frankfurt (Oder) für das detailgenaue Einstudieren oder auch die Wettbewerbsaufführung der Kürmusiken im Bodenturnen zuständig. Es ist eine Zeit der großen Erfolge im internationalen Sport. Turnerinnen wie Astrid Heese oder Franka Voigt sind Medaillenbringer für den Standort Frankfurt(O).
Später wechselt er als Musikpädagoge an die Musik- und Kunstschule in Fürstenwalde und Beeskow.
In seiner kompositorischen Arbeit setzt er sich in Liedern mit Autoren wie Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke oder Christian Morgenstern auseinander. In den letzten Jahren widmet er sich der Vertonung von modernen Gedichten von Eva Strittmatter und des rumäniendeutschen Peter Barth.
Zu den Spätwerken zählen eine E-Dur-Messe und seine Ave-Maria-Variante. Ein Streichquartett nimmt 2004 am vatikanischen Wettbewerb „Interntional Prize for Sacred Music“ teil. Das Ave Maria von Stefan Georg Winkler hat die Fürstenwalder Sopranistin Andrea Chudak eingesungen.
Veröffentlicht in einer Kompilation von 68 Vertonungen des Gebetes findet sich die Winkler-Version in Gesellschaft mit den vielfältigen Kirchenmusikideen der vergangenen Jahrhunderte.
Stefan Georg Winkler verstarb am 22. November 2023 in Bad Saarow (Brandenburg).
Ankündigung:
„Wenn ich nicht mehr bin“
Musikalische Gedenkveranstaltung für den Komponisten Stefan Georg Winkler (1931-2023)
Einige Werke aus seinem vielgestaltigen Schaffen bilden die Basis für die Veranstaltung „Wenn ich nicht mehr bin“. Sie soll das öffentliche Wirken des Brandenburger Musikers würdigen.
Der rumäniendeutsche Dichter Peter Barth (1898-1984) hat das Gedicht „Wenn ich nicht mehr bin“ verfasst. Die Vertonung durch Stefan Georg Winkler gehört zu seinen letzten Kompositionen. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wird sie zum ersten Mal aufgeführt.
Mitwirkende:
Andrea Chudak, Sopranistin
Winfried Nowak, Organist
Gemischter Chor Markgrafpieske, Leitung: Kathrin Joachim
Freitag, 5. Januar 2024, 18:00 – 19:30 Uhr
Evangelische Kirche Markgrafpieske, Kirchplatz 8, 15528 Spreenhagen-Markgrafpieske
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