Abschied von Barbara van der List-Pestner

Abschied von Barbara van der List-Pestner

Abschied von Barbara van der List-Pestner

# Kinder an Löcknitz und Spree

Abschied von Barbara van der List-Pestner

Liebe Christenlehrekinder, liebe Familien, liebe Gemeinde,

am Donnerstag, 11. Juli um 16 Uhr feiern wir einen regionalen Gottesdienst zum Abschluss des Schuljahres für Kinder und Erwachsene in Rüdersdorf, in der Kirche Kalkberge. Das hat bereits Tradition.

In diesem Gottesdienst werde ich in meinen Ruhestand verabschiedet. Im Anschluss gibt es ein fröhliches Beisammensein auf dem Spielplatz vor dem Evangelischen Gemeindezentrum, für das leibliche Wohl wird gesorgt. Ich freue mich sehr auf Ihr/ auf euer Kommen!

Mit Leib und Seele bin ich Diakonin – den schönsten Beruf, den ich mir vorstellen kann! Acht ausgefüllte und wunderbare Jahre war ich Gemeindepädagogin in Rüdersdorf und in der Region, mit einem kleinen Stellenumfang. Den größeren Stellenanteil als Kreisbeauftragte für die Arbeit mit Kindern und Familien im Ev. Kirchenkreis Oderland-Spree.

Donnerstags war mein „Rüdersdorf-Tag“. Vormittags war ich in den beiden Kitas Rappelkiste und Kleine Forschergeister. Nachmittags hatte ich zwei Gruppen im Hort Rappelkiste. In diesen Kindertageseinrichtungen waren die Kinder, die ich mit der Christenlehre erreichen konnte und wollte. Dort fand ich großartige Unterstützung bei Erzieherinnen und den Einrichtungsleitungen. Bei besonderen Aktionen lernte ich Eltern und Großeltern kennen und wurde manches Mal ganz überraschend und wunderbar unterstützt.

Wie in einem Film sehe ich vor meinem inneren Auge: Martinsfeste, Krippenspiele, Gottesdienste für Kindern im Park und zum Kitaabschluss, und in den letzten beiden Jahren sogar mit Taufen, Ostergottesdienste und GeschichtenWerkstatt, das Pilgern und Freizeiten in Buckow und Heinersdorf.

Jeder Film hat einen Abspann, darin werden die Mitspielenden benannt, und diejenigen, die für Regie und Musik, Kostüm, Stunts und Verpflegung gesorgt haben. Sie alle tragen zu einem gelungenen Film bei. An dieser Stelle alle zu benennen, die mich kollegial unterstützt und begleitet haben, das wäre seitenfüllend! Eine Reihenfolge finden - das würde mich heillos überfordern. Also sage ich es so: „Ein herzliches Dankeschön“ den einmaligen, fabelhaften Kolleginnen und Kollegen in der Region, den Ehrenamtlichen in der Arbeit mit Kindern, den Teams der Erzieherinnen in Kitas und Hort, und allen, die mich bei vielen, vielen Gelegenheiten unterstützt und begleitet haben. Das war einfach wundervoll!!!

Und nun kommt mein Liebesbrief an die Christenlehrekinder:

Das allergrößte, intergalaktische, exorbitante Dankeschön rufe ich euch Christenlehrekindern zu! So viele schöne Erinnerungen habe ich an die gemeinsame Zeit mit euch!!! Es ist so, als ob kleine Videoclips in meinem Gehirn aufploppen, wenn ich an diese Zeit denke. Was haben wir nicht alles in den vergangenen Jahren erlebt! Jeder Wackelzahn und jede Zahnlücke wurde mir präsentiert. Ich habe mich darüber amüsiert, dass ihr in der Kita dachtet, ich heiße „Christenlehre“ und wohne in der Kirche. 

Wer darf die Kerze anzünden? Immer musste mein Zeigefinder entscheiden. Wir haben die Orgelmaus kennengelernt und Gäste aus Kuba waren bei uns zu Besuch. Wir haben jeden Winkel der Kirche erkundet. Zu Beginn der Gottesdienste für Kinder habt ihr die Glocken geläutet. Drei Mädchen wurden getauft. Manchmal seid ihr mit der Eisenbahn um die Kirche gefahren.

Mich hat belustigt, wenn ihr am Ende der Christenlehre gerufen habt: „Du bist gemein!“, dann wusste ich, dass ich an der spannendsten Stelle der biblischen Geschichte aufgehört habe. Ich war neugierig auf eure Fragen nach Gott und noch viel neugieriger auf das gemeinsame Suchen nach Antworten. Ich denke an die Gespräche über Gott und die Welt beim Pilgern, schmecke noch das Eis auf der Zunge, denke an die vielen wilden Tiere, denen wir begegnet sind: von den Mücken bis zum Wildschwein war alles dabei. Ich höre euch aus vollem Herzen singen „Gottes Liebe ist so wunderbar“, „Halte zu mir guter Gott“ „Eine freudige Nachricht breitet sich aus“,… und weiß nicht, wer mehr Lust hatte in den See zu hüpfen – ihr oder ich?

Ich sehe uns in der GeschichtenWerkstatt und bin jedes Mal tief bewegt, was die biblischen Geschichten in euch auslösen und wie ihr dies dann kreativ mit Figuren, Stoffen, Farben, Bausteinen und Krimskrams umsetzt. Mit welcher Hingabe ihr die entstandenen Werke betrachtet und interpretiert.

Ich denke an die Proben und Aufführungen für die Martinsfeste und Krippenspiele: wie schnell ihr eure Texte vergessen konntet – unglaublich! Wie witzig und spritzig ihr geschauspielert habt – ebenfalls unglaublich! Ihr ließt euch von den Bläsern und der Orgel nicht irritieren und euer Gesang war immer schneller und lauter als die Instrumente.

Die Zwangspause, und alles was ausfallen musste während Corona, war heftig. Als wir uns dann endlich nach Ostern wieder zur Christenlehre treffen konnten kam die Frage auf: „Wann führen wir das auf, was wir vor Weihnachten geprobt haben?“ Krippenspiel vor den Sommerferien? Das wäre tatsächlich einmalig gewesen. Schade, das haben wir versäumt.

Was ich mich frage: bei wie vielen Familien waren eigentlich in den vergangenen Jahren Maria und Josef in der Adventszeit zu Gast?

Es hat mir ausgesprochen viel Freude gemacht, mit euch vor Ostern warmes Fladenbrot, Apfelmus mit Zimt und Petersilie, in Salzwasser getaucht, zu essen. Ansteckend war eure Spielfreude und euer Lachen. Habt Dank für all die wunderbaren gemeinsamen Stunden! Habt Dank für all die wunderbaren Erinnerungen, die ich in mitnehmen darf.

Eure „Christenlehre" Barbara van der List-Pestner

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